- 94 -
1204 o. T. o. O.
ducis a. 2. Cypriani ep. a. 2.
Heinrich, Herzog von Schlesien, verleiht bei dem Baue des Bartholomäusklosters zu Trebnitz diesem mehrere Ministeriales und famuli sowie deren Nachkommen. Die sogenannten hosptes sollen Jeder 2 Mass (Scheffel) Weizen, 2 Korn, 2 Hafer nach dem Masse des hl. Adalbert und eine Urne Honig desselben Hasses dem Kloster entrichten, wenn sie 4 oder mehr Ochsen oder auch 2 Ochsen und 1 Pferd besitzen, falls sie nur 2 Ochsen oder 1 Pferd haben, die Hälfte, falls sie mit fremden Ochsen das eigne Land pflügen, 1 Mass Korn, falls sie mit fremden Ochsen fremdes Land bauen, 1 Mass Hafer. Jeder von ihnen ist verpflichtet 5 Mandeln (Getreide) zu ernten und 3 Fuder Heu zu schneiden. In Trebnitz selbst sind folgende hospites: Bogdan, der Sohn des Zulen, mit seinen Söhnen, Mi eher, dess. Bruder, mit seinen Söhnen, Macut, der S. des Zuluy, m. seinen S., Gamba, der S. des Vezla, m. s. S., Godes, S. des Nejebud, m. s. S., Dalestriy, S. des Radost, m. s. S., Dobruy, S. des Nesnavy, m. s. S., Goden, S. d. Goden, m. s. S., Crupa u. Modlibog, S. des Piscos, mit ihren S., Zvantos, Sohn des Crepissa, m. s. S., Milozlaus u. Janek, die Söhne des Prerethco, mit ihren S. Aus Redissev die hospites: Zlavic u. Wserad, Söhne des Godco, m. ihren S., Bogumil und Hvaleta, Söhne des Zado, m. ihren S., Glovna, S. des Mizlibor, m. s. S. Ferner verlieh der Herz. dem Kl. den Dalemir decimum Legnicensem de villa Zajechconis (Hasenau?), um dem Kloster cementum facere (Ziegelstreicher meint Stenzel), wenn er dies unterlägst, hat er wie ein hospes zu zinsen, desgl. Bogdan de Stresevic, quem dux de decimis ad mellificia contulit. Desgl. Nerad, S. des Dalek, als Böttcher ü. Boguhual, Huacen subdapifer. Rados, qui fuit Moysi, Boguchval, S. des Bogdan, Bertholt, S. des Riner, Sestrevit, S. des Milejus, Cher, S. des Prezdan laudaverunt pro 20 nummis quilibet mensuram tritici, aliam avene. Als kamerarii Zbilut, S. des Godes, Milobrat, S. des Nagos, Suo, S. des Goden, Das, ein Bäcker, S. des Jan. Von den genannten Böttchern, Kämmerern, Bäckern soll Jeder 20 nummi entrichten, nur der Böttcher Rados, der seinen Sohn dafür darbietet, der Getreide zinst wie ein hospes doch keinen Honig. Der Weinbauer Zvaris aus den Hörigen des Herzogs soll statt aller sonstigen Dienste den Weinberg bearbeiten und der Schuster Wnoris mit dem Pfriemen dienen. Die Verfertiger von Gefässen Ostas, S. des Cholo und Voyen, Sohn des Radzlaus, sollen statt sonstiger Zahlung auf Ostern je ein Fass, einen Lägel, eine Tonne, eine Urne darbringen und jederzeit die alten Gefässe ausbessern. Der Zeidler Zdeband entrichtet, solange er der Zeidlerei obliegt, eine Urne Honig nach dem Masse des hl. Adalbert, wenn er oder seine Kinder dieses Geschäft aufgeben, zinsen sie wie andere hospites. Bovis und Zband, quos dux emisit de decimis de Banovic, schulden jährlich dem Kloster bei 6 Ochsen 80 Räder, bei 4 Ochsen 60, bei 2 Ochsen 28 Räder, si alienis bobus arat vel propriam possedit, 16 rotas, si alienos vel nullos 16 quilibet (sic - doch müssen hier Fehler stecken). Desgl. haben der hospes Pirvos, der in Knegnich (Kniegnitz) gewohnt hat, und Mazech, hospes aus Rassov (Raschen), die sämmtlich in Bricov (Britzen) angesetzt sind, Räder zu liefern, wofern sie nicht wie die ändern hospites zinsen wollen. In Rassevichi (Raschewitz) die hospites Doman Hlucic mit s. S., Nesda und Mirech, d. S. des Curovic, Vitek, der S. des Vitoslovic, Jan, der S. des Jorek; Godis, der S. des Pribirad und Sdanca, dessen Bruder Sdimir, Cucol, Stres, Söhne des Thussech, Nedan, S. des Milozlaus, Javis, S. des Pobih, Godel, S. des Crotossa, Hrobuk, S. des Hocessovic. Von Brochocino (Brukotschine) alle hospites: Neudal, S. des Zduy, Godek, S. des Piyan, Bugussa, S. des Malek, Paulich, S. des Domas, Zuchora, Stanis, Crampissa, S. des Prednoyovic, Milochev, S. des Domany, Bogumil, S. des Nesebud, Crston, S. des Palek, Wersemil, der eine Wittwe heimgeführt, nur Dvoris der Schuster, Sohn des Zulim, entrichtet ein Mass Weitzen und eins Hafer. Von Wangrinovo alle narochniki (vergl. die Bemerkung zu No. 92): Cozor, S. des Ustalic, Pansa, Pavel, Sedlik, Söhne des Zula, Chocan, S. des Cothek, Prevodek, S. des Guozdan, Chvalis, S. des Oscas, von diesen entrichtet Jeder bei 4 Ochsen eine Urne Honig nach dem Masse St. Adalberts, bei 2 Ochsen 1/2, dazu 20 nummi und ein Maas Hafer, wer mit fremden Ochsen eignes oder fremdes Feld bebaut, 12 nummi. Von Malechovo (Maltschawe) die subdapiferi: Rados, Milosty, Sidovin, Bozec, S. des Suc, Sdan, Juvoris, S. des Hocemir, Dambrosa, Prozek, S. des Bogdan, Kandera, S. des Tramec (oder Tramca), wer von ihnen Ochsen besitzt, zinst ein Mass Weizen, eins Hafer, wenn 2 unum aratrum haben, geben sie einen Zins, wer eignes oder fremdes Land mit fremden Ochsen pflügt, zinst ein Mass Hafer, dort auch Sedleta, S. des Budek, Broscha, S. des Radim, Maluy, S. des Zedsante, jeder 20 nummi. Von Rozerovo: Zkovronech und Budis, S. des Ratis, jeder bei 4 Ochsen eine Urne Honig 20 nummi und ein Mass Hafer, bei 2 Ochsen die Hälfte als stan (nach Stenzel's Anm. 2, Abgabe zur Verpflegung des Herzogs bei einer etwaigen Anwesenheit desselben), dort auch der hospes Zbor. Von Zantirovo (Antheil von Kobelwitz): Sorav, S. des Tessata, Comor, S. des Revnis, Jan, Zarbin, Sdan, S. des Milek, diese subdapiferi zinsen Getreide, dort auch der hospes Vilcost, der S. des Bracena. Von Martinovo (Märtinau) die hospites: Stres, Zulis, Pabir, S. des Cohel, Bogdan, S. des Zabor, Sduy m. seinen S. Ruduy und Masco, dort Znoysa mit zwei Söhnen eine Urne Honig vom Masse St. Adalberts, die camerarii: Radost, Jan, S des Prozis, Jacub, Golich, die Böttcher: Sdun, Zedle, Dambrosa, S. des Tesno, Lalek, Bogdun, S. des Golissa, Mizlos, Nagod, Braces, S. des Zvaris. Die camerarii und lagenarii zinsen je ein Mass Weizen und eins Hafer, und ebensoviel der subdapifer Zvantos, S. des Andreas, Sedlissek, S. des Gostek 20 nummi, sonst wie bei Maltschawe. Der Sohn des Ludwig von einer hospita des Herzogs und Heinrich ejusdem (doch wohl der hospita) filius sollen den Weinberg bebauen. Von Malussino (Maluschitz): Zulen mit 2 Söhnen, Crston, S. des Cehost, Godis, S. des Milost, Prebodis, Sohn des Dobrosodt, Miluy, Sohn des Charna, Maluy, S. des Nesda, Miloslaus de Zantochav. Von Stitcovich die hospites: Carnota m. s. Br., Voyek, Sohn des Cossek, Zvantos, S. des Bogdan, Zussa, S. des Scitek, die lagenarii Maluy, Lutos, Ogorula, S. des Johannes, jeder eine Urne Honig im St. Adalbertsmasse. Von den tornatores (Drechsler nach Stenzel, doch konnte man wohl auch an Töpfer denken): Cessata, S. des Vrotek, Nesut, Paruh, S. des Golost, liefert jeder 15 justicias (Weinmass) und dreimal im Jahre je 100 scutellas. Von Clissovo (bei Pflaumendorf) der hospes Ziruk, die solpicarii Nesebud, S. des Milejus, Zucora, S. des Pameta, Cecer, Kray, Crisav, S. des Netopis, Jeder von diesen zahlt bei 4 Ochsen 60 nummi, bei 2 Ochsen die Hälfte, wenn er mit fremden Ochsen eignes oder fremdes Land pflügt 15 Pfennige, dort auch der hospes Domuchel mit seinen S., der Böttcher Lauris zinst wie sein Bruder je eine Urne Honig nach St, Adalbertsmass. Wer von ihnen eignes Land mit fremden Ochsen pflügt, entrichtet ein Maas Hafer. Von Knegnich (Kniegnitz) die Bäcker: Strudla, Dalvy, Ozrau, S. des Radovan, Sturek, S. des Nesdis, je ein Mass Weizen, eins Hafer, sonst wie bei Maltschawe. Von Cothovich, (Kottwitz) zinsen die Fischer Radon, Kranch, Godek, Goli, Hrapek, Buza, Zic, Voyen, Pribis, Ciho, Miluy, Carnos, Söhne des Pozdek, Volis, S. des Braces, Radzlaus, S. des Bratos, Ocun und Rados, S. des Goden, Novos, Mechnati, Stres, Wzgul, Brensata, jeder ein Gebündel Fische, mech genannt, am Mittwoch und Freitag und ein halbes am Sonnabend (vgl. No. 92, wo mech als Spiess veru bezeichnet wird). Wenn sie das nicht wollen oder können, entrichtet jeder 2 Urnen Honig in St. Adalbertsmasse und ein Mass Weizen, eins Korn. Stepan der Falkner hat mit Erlaubniss des Herzogs gelobt, falls er 4 Ochsen haben werde, eine Urne Honig nach St. Adalbertsmasse, bei 2 Ochsen die Hälfte, wenn er keine besässe, ein Mass Hafer. Mirech, Soben, Suethech mit ihrer Verwandtschaft zinsen je eine kleine Urne Honig und 3 Wagen Heu, den Rados von Urac (Auras) entliess der Herzog zu den Trebnitzer hospites mit gleicher Leistung wie diese. Desgleichen den Gostis de Bresna. Petrey, zu den hospites v. Bresna entlassen, soll wie diese zinsen. Radon de Rochitnica mit seinen Kindern zinst ein Mass Weizen, eins Hafer, Comor mit seinen Kindern eine Urne Honig, der Jäger Prusin jährl. 6 Paar Räder cum omni ornatu, der Jäger Strasech eine Urne Honig, desgl. Dalestri und Zad, beide de Roderovo, den Zeleh entliess der Herzog von den Schmieden zum Gartenbau, den Bogumil v. Urac (Auras) zu den hospites, die Jäger Valek und Crisan, S. des Rodirsi, sollen jagen, die Rademacher Kvatek de Posarisc und sein Bruder sollen jährlich je 3 Räder der Kirche liefern, desgl. Ledan m. seinem S., Scovela m. s. S., Milozlaus m. s. S., je 3 grosse Räder, Ledlik, S. des Nesda, zinst wie ein hospes. Der Fleischer Rados, der Zeidler Ruzota, die Fischer Bogdan m. s. Br. Crisan, Nesul m. s. S. Pugel. Alle Vorerwähnten, mit Ausnahme der Weinbauern, roboten nach den in No. 92 enthaltenen hier wörtlich eingerückten Bestimmungen. Alle entrichten die niune. Wer 4 Ochsen (oder 2 Ochsen und 1 Pferd) hat, giebt, 2 Hühner, 2 Käse, 10 Eier, bei 2 Ochsen die Hälfte, wer mit fremden Ochsen pflügt, ein Huhn oder einen Käse und 5 Eier. Allen, die in Trebnitz wohnen wollen und können, verleiht der Herzog die Freiheit und Niemand darf die genannten Ministerialen von den ihnen aufer legten Leistungen removiren.
Aus dem Original Staätsarch. Trebnitz 4 mit dem anscheinend echten Siegel des Herzogs mitgetheilt von Stenzel in den Jahresber. der vaterl. Gesellsch. 1841 S. 167 (mit Auslassung einer hier ergänzten Zeile im vorletzten Absätze) zur Erklärung dient der dort vorangeschickte Aufsatz: von den Hörigen Schlesiens. Die Handschrift des Orig. ist verschieden von der in No. 92. Auffallend erscheint der Wechsel der ersten und dritten Person z. B. dux contulit etc. und dann nostra litera, ducatus nostri etc.
Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.
Zamknij dokument
|